Dem L sind die meisten unserer Leser sicher schon begegnet. Es steht am Fechenheimer Leinpfad und gehört zu sechs Skulpturen, die unter dem Titel „Im Wind“ 2017 entlang des Leinpfads aufgestellt wurden. Als mit dem Bund-Länder-Förderprgramm „Aktive Kernbereiche Hessen“ die Stichstraßen zum Mainufer neu gestaltet wurden, teilte das Stadtplanungsamt mit, dass es dazu auch Kunst im öffentlichen Raum geben sollte. In einem Wettbewerb setzte sich die Künstlerin Silke Wagner mit ihrer Idee durch, sechs geschmiedete bunte Windspiele zu installieren, die Fechenheimer Symbole an den Stichstraßen aufgreifen. An der Lappengasse erinnert ein Posthorn an die Postfiliale, die damals dort ansässig war. An der Plessengasse zeigt die Wetterfahne zwei sich gegenüberstehende Fische – auch wenn Fechenheim nicht in der Hauptsache von der Fischerei lebte, sondern vielmehr von der Landwirtschaft. Aber ja, im Fluss wurden auch Fische gefangen. Schließlich ziert ja auch ein Fisch Fechenheims Stadtwappen und nicht zu vergessen: das über Fechenheims Grenzen bekannte Fischerfest. An der Löhnunggasse dreht sich ein Hahn im Wind, als Erinnerung an die einstige Metzgerei Hahn, an der Ankergasse finden wir einen Anker vor und Am Mainbörnchen einen Wassertropfen, der auf eine Quelle (Born) verweist. Kommen wir nun endlich zum L – unser gesuchtes Fotomotiv: Das Windspiel mit dem geheimnisvollen Buchstaben steht an der Leinwebergasse. Denn auch Lein- und Tuchweberei wurde in Fechenheim betrieben. Die Skulptur zeigt ein abstraktes Gewebe und das deutlich sichtbare L steht schlicht und einfach für Leinwebergasse.