Fechenheims neuer Schutzmann vor Ort stellt sich vor:
Polizeihauptkommissar Mario Feick

Manch Fechenheimer:in weiß es schon längst und hat unseren neuen Schutzmann vor Ort bereits kennengelernt. Für die, die ihn noch nicht kennen, und für alle, die mehr über ihn und seine Funktion erfahren möchten, haben wir mit ihm gesprochen. 

Herr Feick, wie gefällt Ihnen Fechenheim?

Mir gefällt Fechenheim sehr gut! Es besticht durch den teilweise doch sehr dörflichen Charakter und hat gewachsene Strukturen.

Wie lange sind Sie in diesem Stadtteil bereits als Polizist aktiv?

Ich bin jetzt seit Februar 2021 als Schutzmann vor Ort im Stadtteil. Aber ich kenne Fechenheim natürlich schon länger – vorher war ich 15 Jahre lang im 18. Revier in Bergen-Enkheim tätig – das ist ja gleich nebenan.

Welche Aufgaben hat der Schutzmann vor Ort?

Die Aufgaben des Schutzmanns vor Ort sind äußerst vielfältig! Ganz allgemein bin ich der direkte Ansprechpartner für die Bürger:innen des Stadtteils im zuständigen Revier.

Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeit?

Ich möchte, dass den Bürger:innen geholfen wird, dass sie zufrieden sind – egal um welches Anliegen es geht. Und falls die Polizei – oder ich als Schutzmann vor Ort – mal nicht zuständig ist, dann vermittele ich die Menschen an die richtige Stelle weiter. Insofern sehe mich als Vermittler und auch als Mediator zwischen unterschiedlichen Menschen, Stellen und Parteien.

Wie sieht das konkret aus?

Ich halte beispielsweise Kontakt zu den Bürger:innen, Fechenheimer Vereinen und Bürgerinitiativen und auch zu den verantwortlichen Ortsbeiräten – grundsätzlich bin ich bei den monatlichen Ortsbeiratssitzungen dabei. Ich spreche mit Jugendlichen und Jugendhilfeeinrichtungen und wirke über den Regionalrat aktiv bei Präventionsveranstaltungen mit. Finden kulturelle Veranstaltungen statt, bin ich als Schutzmann vor Ort dabei – coronabedingt war das ja in diesem Jahr leider nicht möglich. Das Fischerfest fand nicht statt und auch der Weihnachtsmarkt wird ausfallen.

Sind Sie auch bei Polizeieinsätzen dabei – etwa, wenn es einen Einbruch gab?

Beim Einsatz selbst bin ich nicht dabei. Mein Gebiet fällt in einem solchen Fall auf die Opfernachsorge. Wird beispielsweise in eine Wohnung eingebrochen, dann nehmen die Kollegen von der Streife alles auf, beginnen mit den Ermittlungen und informieren mich über den Einbruch.

Ein Einbruch ist für die Opfer meist doppelt belastend, denn sie wurden ja nicht „nur“ bestohlen. Hinzu kommt oft das Gefühl, dass der Einbrecher in den eigenen persönlichen Bereich eingedrungen ist, dass die Privatsphäre kompromittiert wurde – das verunsichert viele Menschen enorm. Als Schutzmann vor Ort suche ich dann das Gespräch mit den Opfern, höre zu und versuche zu beruhigen, zu helfen und auch zu beraten – etwa bei Maßnahmen, das Haus oder die Wohnung einbruchssicherer zu gestalten.

Seit wann gibt es Schutzmänner und -frauen in den Stadtteilen Frankfurts?

Frankfurt hat 2015 damit begonnen, Schutzpersonen vor Ort in den Stadtteilen einzusetzen, die in Vollzeit den Bürger:innen mit ihren Anliegen zur Verfügung stehen. Davor waren bereits auch schon Beamt:innen dafür zuständig, jedoch im Nebenamt, als Beamter einer Ermittlungsgruppe oder Jugendsachbearbeiter.

Wie können Sie bei konkreten Konflikten im Stadtteil helfen, zum Beispiel beim Ärger mit den Bürgersteigparkern?

Es gibt sozusagen einen Vierklang aus Überwachen, Ahnden, Ansprache und Vermitteln. Wir überwachen, dass die Verkehrsregeln eingehalten werden. Werden Sie es nicht, dann ahnden wir das. Mit dem neuen Bußgeldkatalog, der seit 9. November 2021 gilt, wird es beispielsweise für Falschparker auf dem Geh- oder Radweg deutlich teurer – jetzt werden 55 Euro statt der vorher 20 Euro fällig. Aber wir sprechen auch mit den Menschen, versuchen das Verständnis für die Maßnahmen zu wecken und vermitteln bei Streitfällen – zum Beispiel, wenn sich Konflikte zwischen Nachbarn ergeben.

Wie ist Ihre Wahrnehmung zum Miteinander der Menschen in Frankfurt und Fechenheim?

Vielleicht lässt sich grundsätzlich sagen, dass vieles immer anonymer wird – gerade in den Großstädten. Für Fechenheim kann ich sagen, dass hier der doch ausgeprägtere Dorfcharakter des Stadtteils dazu geführt hat, dass die Menschen noch nacheinander schauen, aufeinander aufpassen. Wenn der Nachbar längere Zeit nicht zu sehen war, wird nachgefragt und sich gekümmert.

Wo können Fechenheimer Sie treffen, um mit Ihnen zu sprechen?

Die erste Anlaufstelle ist der Polizeiposten in der Pfortenstraße 1. Unsere Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr und freitags von 7.30 Uhr bis 14.00 Uhr. Auch bin ich täglich in Fechenheim Nord und Süd unterwegs – mal zu Fuß und mal mit dem Auto. Wer mich auf meinen Runden trifft, kann mich selbstverständlich gerne ansprechen!

Zusätzlich plane ich, ab Januar 2022 mittwochs eine Bürgersprechstunde im Nachbarschaftsbüro auf der Langgass einzurichten. Also auf der Alt Fechenheim 80. Sobald die genauen Sprechzeiten hier feststehen, werden wir das veröffentlichen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Feick.

2 Gedanken zu „Fechenheims neuer Schutzmann vor Ort stellt sich vor:<br> Polizeihauptkommissar Mario Feick“

  1. Ich finde es nicht gut, dass unsere Polizeiwarte geschlossen wurde und nun die einzige Polizei in Bergen-Enkheim liegt. Dieser Stadtteil ist zu weit entfernt von Fechenheim-Süd und sogar die Polizei aus der benachbarten Stadt Offenbach (Frankfurter Str.) ist da schneller in Fechenheim, als von Bergen-Enkheim. Dazu kommt, dass es dem Stadtteil Bergen-Enkheim wirtschaftlich und soziokulturell besser geht als Fechenheim, insb. was die Anbindung ans Zentrum angeht. Gerne wird von Dorfcharakter gesprochen, wie romantisch.. Dabei wird jedoch verschwiegen, dass wir durchaus größeren Bedarf für Polizei haben, gerade in Fechenheim mit seinen 4 Sozialbau-Siedlungen, 10 oder mehr Spielotheken, höchster proportionaler Arbeitslosigkeit und und und. Da einfach die Polizei dicht-zu-machen und in einen wohlhabenderen Stadtteil zu “mergen” ist ein Schlag in die Fresse für viele Fechenheimer. Hinzu kommt: Wenn in der Rushhour die einzige ununterbrochene Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen im Stau blockiert wird, ja dann kommt auch der Einsatzwagen nicht schnell durch.. Eine Polizeinotruf-Reaktionszeit von unter 10-15 Min. im Notfall ist extrem unwahrscheinlich, wenn Hanauer Landstr. und die Brücke darüber blockiert sind. Der einzige Ausweichweg ist ebenfalls durch Eisenbahnschranken blockiert. Ja dann viel Glück im Notfall! Das ist dann wirklich der dörfliche Charakter, ohne Polizeistation und “bis die kommen, dauerts ewig!” 🙁 (Aja, so wurde eine Streife neu hinzugewonnen, das war die Argumentation für die Zusammenlegung der Polizeistationen, jedoch eine neue Streife für 3 Stadtteile!^^)

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