Eberhard Emmel – der Mann mit den 100 Instrumenten

Seit anderthalb Jahren freut sich Fechenheim über diesen Ausnahmemusiker, der im Sommer 2021 hierher zog und mit seiner Frau Barbara langsam beginnt, in unserem Stadtteil heimisch zu werden. Er kam der Liebe wegen, weil sich seine Frau wieder nach Frankfurt zurücksehnte. Nachdem seine Mutter im 100. Lebensjahr verstorben war, verließen beide seine Geburtsstadt Wiesbaden und fanden in dem ländlich anmutenden Alt-Fechenheim ihr neues Zuhause.

Für Menschen – mit Menschen

Eberhard Emmel hat seine Wurzeln und insbesondere auch seine musikalische Heimat in Wiesbaden. Er ist dort und über die Grenzen hinaus seit den 1970er Jahren für seine vielfältigen musikalischen Projekte bekannt, die weit mehr bedeuten als das (übrigens herausragende) musikalische Können. Sie beziehen politisch Stellung, eröffnen Klang- und Tonwelten, verbinden Menschen, Länder und Kulturen. Sie stehen für den nachdenklichen MitMenschen Eberhard Emmel, der selbst komponiert und textet – und sich als Einzelgänger bezeichnet. Erst mit und in der Hingabe zur Musik erlebt er die Freude, seine Innen- und Eigenwelt zu teilen und die der anderen Menschen zu erleben.

100 Instrumente, die erklingen

Als weit gereister Musiker hat er in vielen Ländern musiziert und dort (wie auch hier) Menschen mit uns oft unbekannten Musik- und Klanginstrumenten aus unterschiedlichsten Kulturen für gemeinsames Musizieren und Auftritte zusammengebracht. Durch seine Begeisterung für fremde, unbekannte Klangkörper aus aller Herren Länder, ist eine stattliche Sammlung zum Teil exotisch anmutender Instrumente entstanden, von denen er jedes einzelne auch selbst zum Klingen bringt und die er im Rahmen von seinen Klangworkshops interessierten Laien zur Verfügung stellt.

Im Klang ist der Ruf

Eberhard Emmels Hauptinstrument ist das Saxophon in all seinen möglichen Varianten. Als Autodidakt beherrscht er dieses Instrument im klassischen Sinne und in der Improvisation, was seine Leidenschaft und auch seine Stärke ist. Er kommuniziert mit dem Saxophon und so wird es für ihn zum Ausdruck: mal „träumerisch, melancholisch, meditativ“, aber er berichtet auch von dem „Schrei“, den er dieses Instrument von sich geben läßt, stellvertretend für Entsetzen, Schmerz oder Freude. Ab und zu ist Eberhard Emmel mit seinem Instrument an dem von ihm geliebten Mainufer unterwegs. Und dann kann es passieren, dass einen seine zarten, schmelzenden, schreienden Klänge aus der Ferne bezaubern…

“Multikulturalität ist mir wichtig”

Das Zusammensein und -leben mit unterschiedlichen Nationalitäten ist für ihn selbstverständlich und so schätzt er die kulturelle Vielfalt in Fechenheim sehr. „Es gibt so viele tolle Menschen hier“. Seine Sprache, die jede/r versteht, ist die Musik, das Zusammenspiel. Er möchte mit MusikerInnen aus aller Welt arbeiten und so wünscht er sich Interessierte aus verschiedenen Kulturen, mit denen er hier im Ortsteil gemeinsam Projekte verwirklichen kann. Eine Idee hat er bereits: Ein Konzert auf der Hälfte zwischen evangelischer und katholischer Kirche unter Einbeziehung der Glockenklänge.

Eine meditative Klangreise

Wer Eberhard Emmel gern hören und seine Musik erleben, erfahren und erspüren möchte, ist herzlich eingeladen, am Sonntag, 29. Januar 2023 um 16 Uhr in die Herz Jesu Kirche in Fechenheim zu kommen. Dort geben Eberhard Emmel & Earthmusic unter der Überschrift „Fechenheim Sound Stories No.1“ ein Konzert. Neben Saxophon, Klarinette, Flöte und Obertongesang, werden Monochord, Kalimba, eine afrikanische Harfe und Perkussion zum Tönen gebracht. Im Anschluss an das Konzert gibt es einen Umtrunk im Gemeindezentrum, wo sich Eberhard Emmel freut, mit vielen Interessierten ins Gespräch zu kommen.

Wer unabhängig davon in Kontakt zu ihm treten möchte, kann sich gern an die mainkur:ier-Redaktion wenden.

2 Gedanken zu „Eberhard Emmel – der Mann mit den 100 Instrumenten“

  1. Wir haben eben Ihren schönen Artikel über unseren Cousin Eberhard Emmel gelesen. Leider haben wir seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zueinander. Vielleicht gelingt es uns ja mit ihrer Hilfe, wieder mit Eberhard in Kontakt zu treten. Herzlichen Dank
    Karin Walther

    Antworten
  2. Vielen Dank, liebe Frau Reischle-Schedler für den schönen, sehr wohlwollenden Artikel. Das war sicher mit ein Grund, warum die Kirche so gut gefüllt war und zwischen 500-600 Euro für die Fechenheimer Tafel “Brot & Salz” gespendet wurden.
    Herzliche Grüße – Eberhard Emmel

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Verantwortlich i.S.d.P.:

Brigitte Friebertshäuser
Am Fischwehr 3
60386 Frankfurt

kontakt@mainkurier.info