Das Heinrich-Schleich-Haus bekommt einen Permakultur-Garten

Stärkung von Teilhabe und Selbstwert im Alter – Sozialdezernentin Voitl freut sich über neues Permakultur-Gartenprojekt im Pflegeheim
 

ffm. Eigenes Gemüse anbauen, mehr draußen sein, mit der Nachbarschaft ungezwungen in Kontakt kommen und gemeinsam die Ernte zubereiten: In einem neuen Angebot des Frankfurter Programmes „Würde im Alter“ können Seniorinnen und Senioren des Fechenheimer Heinrich-Schleich-Hauses künftig gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie der Nachbarschaft ihren Garten gestalten. In dem Projekt legen pflegebedürftige Menschen bei Interesse eine nachhaltige PermaKulturInsel im Garten des Heinrich-Schleich-Hauses in Fechenheim mit dem Verein GemüseheldInnen an und pflegen diese. Auch Nachbarinnen und Nachbarn des Heinrich-Schleich-Hauses des Frankfurter Verbandes sind eingeladen, sich ehrenamtlich für den Garten zu engagieren.

„Ich freue mich sehr, dass hier ein neuer Ort der Begegnung entsteht – von älteren Menschen mit den Bewohner:innen des Stadtviertels, aber auch mit der Natur“, sagt Sozialdezernentin Elke Voitl. Das Heinrich-Schleich-Haus öffne sich nach außen und biete seinen Bewohnerinnen und Bewohnern mit dem Gartenprojekt eine weitere erfüllende und sinnstiftende Tätigkeit an.

Ab Mitte Februar soll mit ersten Vorarbeiten die bisher schlichte Rasenfläche in ein blühendes und ertragreiches Idyll für Menschen und Tiere umgewandelt werden. Der Plan des „Fechenheimer Pflegegärtchens“ sieht unter anderem Gemüsebeete, ein Insektenhotel, mehrere Komposte, Obstbäume, einen Kräutergarten, einen Käferkeller und ein Feuchtbiotop vor. Ausserdem entsteht ein Sitzbereich, von dem aus sich die Natur genießen und das Treiben beobachten lassen kann.  

Zwei Permakultur-Expertinnen der GemüseheldInnen, Maren Zimmermann und Lea Fleur Sorgler, begleiten das Projekt mit zwei Teilzeitstellen. „Wir finden es wichtig, dass die unterschiedlichen Generationen zusammenkommen, sich austauschen, zusammenwachsen. Und dafür könnte es keinen besseren Ort geben als einen Permakultur-Garten! Das Projekt hat für uns Modell-Charakter“, sagt Laura Setzer, eine der Gründerinnen der GemüseheldInnen.

Die GemüseheldInnen setzen sich seit 2019 in Frankfurt für eine regionale, nachhaltige und biologische Landwirtschaft im Stadtraum ein. Was als Projekt von zwei Frauen in einem Garten begann, ist inzwischen eine Bewegung geworden: Heute bewirtschaften mehr als 300 aktive Gärtnerinnen und Gärtner 21 Gärten an unterschiedlichen Standorten in Frankfurt. Das Prinzip der Permakultur ist ein umfassendes Konzept für die Gestaltung menschlicher Systeme nach dem Vorbild der Natur. Im Gartenbau sowie der Landwirtschaft bedeutet Permakultur, dass auf Agrarchemikalien und schwere Maschinen verzichtet und stattdessen auf sorgfältige menschliche Handarbeit und ein fundiertes Wissen über die Vorgänge in der Natur und im Garten gesetzt wird.

Über dieses Thema und ihre Erfahrungen haben die beiden Gründerinnen der “GemüseheldInnen” auch ein Buch geschrieben: “Urban Farming”, erschienen in der Edition Löwenzahn. Vielleicht finden sich ja auch Nachbarn und Angehörige für die Mitarbeit im Projekt?

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