Gute Vorsätze sind wie das Feuerwerk zu Silvester. Sie beflügeln die Gedanken wie eine Rakete, versprühen glitzernde Funken und erhellen die dunkle Nacht. Zerplatzen mit einem Knall und verglühen schnell.
Das Geschäft mit diesen guten Vorsätzen boomt. Wer mehr Sport treiben will, benötigt allerlei und manches. Auch wer organisierter sein und mehr Zeit haben möchte, kann tief in den Geldbeutel greifen. Gesunde Ernährung und „mehr selber kochen“ kostet. Und wenn es nach der Industrie geht, dann steht am Anfang eines nachhaltigeren Lebens der Konsum. Altes sollen Konsument und Konsumentin durch klimafreundlich produzierte Neuware ersetzen, die statt in Plastikfolie in braunes Packpapier gewickelt ist. Der Trend zur „Nachhaltigkeit“ lässt den Wirtschaftsmotor brummen.
Dabei muss der Vorsatz, nachhaltiger zu leben, unseren Überkonsum gar nicht weiter befeuern: Dinge nutzen, die man bereits hat und erst dann ersetzen, wenn sie kaputt gehen. Wenn möglich Dinge reparieren, statt sie neu zu kaufen. Kleidung flicken, upcyclen oder auch mal Second Hand kaufen. Nachbarschafts- und Tauschportale nutzen, regionale Produkte kaufen, nicht mehr benötigte Dinge verkaufen oder spenden. Das Auto ab und zu (gerne öfter!) stehen lassen und mit Bus, Bahn, Rad oder zu Fuß unterwegs sein.
Statt also den einen großen Vorsatz vom nachhaltigeren Leben noch vor Ende Januar wieder aufzugeben, sind viele kleine Schritte in Richtung Nachhaltigkeit möglich – im Jahr 2023 und auch darüber hinaus.
Ein frohes neues Jahr!