Wider den Hyperkonsum und Konsuminfarkt

Nachhaltig leben, nachhaltig wirtschaften und nachhaltig konsumieren. Vieles verkauft sich besser, weil „grün“ gut klingt und die packpapierbraune Verpackung so plastikfrei und umweltfreundlich aussieht. Manches ist wirklich „grün“ und es gibt inzwischen – auch in Fechenheim – viele gute und nachhaltige Initiativen, die wir in unserer neuen Beitragsreihe „Nachhaltig leben“ vorstellen wollen.

Das Thema Nachhaltigkeit ist überall, es begegnet einem in der Werbung, den Nachrichten und im Newsfeed der sozialen Medien. Nicht nur der Salat ist grün, es sind auch E-Autos, Zeitschriften, Kosmetik und Kleidung oder Finanzprodukte.  Ist ein Produkt als „nachhaltig“ gelabelt, entsteht beim Konsumenten der Eindruck, es ließe sich gänzlich ohne schlechtes Gewissen zugreifen. Wir befriedigen Bedarf und Bedürfnisse mit einem guten Gefühl. Wir steigern durch unseren Konsum das Bruttosozialprodukt, die Wirtschaft wächst und das Beste: Wir tun bei alledem auch noch was Gutes für unsere Umwelt! Oder nicht?

Volle Schränke und Wegwerfmentalität

Klar, der Mensch benötigt allerlei zum Leben: Ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Wasser und Kleidung. Sind die Grundbedürfnisse befriedigt, scheint der Mensch dazu zu neigen, immer mehr, immer schönere und scheinbar bessere Dinge anzuhäufen. Die Schränke, Wohnungen, Häuser und Mülltonnen sind voll. Der Überkonsum hat sich in den westlichen Industrienationen etabliert und geht Hand in Hand mit einer Wegwerfmentalität einher: Es ist scheinbar billiger, schneller und zeitsparender, Dinge komplett zu entsorgen und durch Neues zu ersetzen – Reparaturen lohnen sich nicht. Selbst Idealisten werden keine 250 Euro für das Reparieren eines alten Druckers ausgeben, wenn sich ein neuer, schnellerer und besserer für nur 99 Euro kaufen lässt.

Recycling, Upcycling, Secondhand und kurze Lieferwege

Aber nach und nach scheint ein Umdenken einzusetzen. Zunehmend wird klar, dass die Ressourcen endlich sind. Warum also nicht ein Produkt so lange wie möglich nutzen, reparieren, flicken, auseinandernehmen, Teile davon weiterverwenden? Warum nicht regionale Lebensmittel und Produkte kaufen, die nicht über hunderte Kilometer zum Supermarkt transportiert werden mussten?

Hinzu kommen die spürbaren Auswirkungen der Coronapandemie und des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine. Die Wirtschaft schnurrt nicht mehr reibungslos, Lieferketten sind gerissen, Rohstoffe und Materialien fehlen, die Preise steigen und der Konsummotor stottert. Plötzlich ist nicht mehr alles sofort und für wenig Geld verfügbar.

Nachhaltige Ideen sind jetzt gefragt und jede Menge Menschen in und um Frankfurt und Fechenheim, die die entsprechenden Initiativen unterstützen!