Wie mehrere Medien wie Hessenschau und FAZ seit gestern berichten, lässt die Autobahn GmbH das wegen Rodungen für den umstrittenen Riederwaldtunnel vorgesehene Gebiet im Fechenheimer Wald ab 6. Januar bis voraussichtlich 31. Januar sperren. Das Betreten des zwei Hektar großen Gebiets sei dann wegen Lebensgefahr untersagt, da beim Fällen der bis zu 30 Meter hohen Bäume benachbarte Bäume mitgerissen werden könnten. Dies betrifft nicht nur Spaziergänger und Radfahrerinnen, sondern auch die Aktivisten, die durch ihre seit mehr als einem Jahr entstandene Baumhaus-Ansiedlung die Rodungen zu verhindern gedenken. Somit wäre die Voraussetzung für eine Räumung des Protestlagers gegeben.
Mit massiven Protesten rund um den Fechenheimer Wald ist in den ersten Wochen des Jahres 2023 zu rechnen. Offenbar auch mit Verzögerungen, betont die Autobahn GmbH doch, dass die Rodungsarbeiten nur bis zum 28. Februar gestattet seien, um die beginnende Brutsaison der Vögel nicht zu gefährden. Bereits vor einer Woche deutete sich der Beginn der Rodungen mit dem Bau eines Container-Parks hinter dem Parkhaus Borsigallee an. Innerhalb dieses abgeschlossenen Walls sollen Baugeräte geschützt gelagert werden. Am Neujahrswochenende ist ein erster Spaziergang zur Mobilisierung der Ausbaugegner angekündigt.
Auch aus dem Regierungspräsidium Darmstadt erhielten die Ausbaugegner keine Unterstützung. In der Woche vor Weihnachten wurde das Ergebnis der Prüfung eines Gutachtens zum Vorkommen des gefährdeten Heldbockkäfers bekannt gegeben. Im in diesem Winter betroffenen Bauabschnitt sei nach der dem RP zugeordneten Obersten Naturschutzbehörde nicht mit artenschutzrechtlichen Konflikten zu rechnen, womit der Eintritt eines Umweltschadens auszuschließen sei. Vom Käfer besiedelte Bäume wie auch solche mit Besiedelungspotenzial würden von der Autobahn GmbH erhalten. Der BUND Frankfurt hatte auf die Problematik hingewiesen und ein Moratorium gefordert, nachdem ein Waldbesetzer ein Käferweibchen bei der Eiablage an einem der Bäume gefilmt hatte.
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