17 Tage Theater, Tanz, Musik und Performance: Vom 22. Juli bis 7. August verwandelt die Sommerwerft – Internationales Theaterfestival am Fluss das Mainufer an der Weseler Werft im Frankfurter Osten zu einem Kulturfreiraum. Das diesjährige Programm zum Thema „Human Rights – Geschichten über das Mögliche“ finden Sie unter www.sommerwerft.de. Die Sommerwerft lädt damit ein, sich mit der politischen Gegenwart zu beschäftigen – und gemeinsam den Blick in die Zukunft zu wagen.
Die Auseinandersetzung mit den brennenden politischen und gesellschaftlichen Themen unserer Zeit steht im Zentrum des diesjährigen Programms. Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der die Sommerwerft großzügig fördert, findet dafür deutliche Worte: „Wir finden uns weder mit der unglaublichen Tabuverletzung des Ukrainekrieges ab noch mit den vielen weiteren Konflikten, dem Hunger und den dem Klimawandel geschuldeten Katastrophen. Also was ist das Mögliche? Können wir etwas bewegen, und warum nur so wenig?“
In mehr als 130 Veranstaltungen lädt die Sommerwerft auf fünf Bühnen, sowie traditionell auch zwischendrin und drum herum, unter dem übergreifenden Thema „Human Rights – Geschichten über das Mögliche“ zum außeralltäglichen Austausch und Dialog mit den Mitteln von Theater und Kultur. So widmet sich zur Eröffnung am Freitag, 22. Juli das ikonische Wandertheater „Ton und Kirschen“ Joseph Roth‘s Legende vom heiligen Trinker. Das Leben meint es wirklich wieder gut mit Andreas. Nun wird er wie versprochen das Geld zurückgeben. Ganz bald, gleich nach dem nächsten Pernod.
Am Samstag, 23. Juli erzählen mit »Raw War« sechs ukrainische Tänzerinnen ihre Erlebnisse, ihre Träume und ihre Sehnsucht nach einer friedlichen Zukunft. Kein Kriegstanz also, sondern ein Friedenstanz, umgesetzt in einer intensiven und tief berührenden Sprache des Tanzes. Deutschlandpremiere!
Am Sonntag, 24. Juli zeigt das Puppentheater Compagnie Marram mit »Herr Gerber will heim« ein Stück für alle, die sich mit dem Thema Demenz auseinandersetzen wollen oder müssen. Todtraurig und federleicht zugleich, zaubern zwei Akteure einen bunten Reigen aus Figuren aus dem Hut.
Am Donnerstag, 28. Juli ist ein Doppelabend geplant: PAN PRODUCTIONS zeigt in »Der strahlende Untergang« den Untergang von Leopold – einem ‚armen Schwein‘ in seinem Leben voller Möglichkeiten und Privilegien, während sich Maximilian Friedel in »Dove Sono« auf eine Gratwanderung zwischen Licht und Dunkelheit, Sicherheit und Abgrenzung begibt. Die spanischen Insectotrópics zeigen am Samstag, 30. Juli mit »Orpheus« eine multidisziplinäre, überraschende und extrem freie Aufführung, bei der die Mischung von Sprachen und Medien die Tür zu unendlichen Ausdrucksmöglichkeiten öffnet.
Am Freitag, 5. August schließlich findet auf der Sommerwerft eine Uraufführung statt: In »Diaspora« thematisieren ONDADURTO TEATRO zusammen mit ANTAGON THEATERAKTION die Situation von Migrant*innen und Menschen auf der Flucht heute, hervorgerufen etwa durch neo-koloniale Ausbeutungsstrukturen im globalen Süden. Als moderne Interpretation von Euripides klassischer Tragödie »Die Troerinnen« strebt die neue Produktion einen Perspektivwechsel an.
Mit dem Symbol der Mauer in unserer Zivilisation beschäftigt sich Continuo theatre aus Tschechien am Samstag, 6. August in »Please leave a message«. Mauern trennen uns, begrenzen uns und hindern uns an unseren Freiheiten. Gleichzeitig schützt sie uns vor dem Fremden, das draußen „herumlungert“. Auf eine Mauer schreibt man revolutionäre Sprüche und klebt Werbung. Die beliebte „Night of Dance“ am 25. Juli & 1. August wird in diesem Jahr von ID_Frankfurt ko-kuratiert. Die in 2021 etablierte „Queer Night“ bietet am 4. August einen eigenen Raum für Performances zu LGBTIQ*-Themen.
Über den gesamten Festivalzeitraum begeistert das Musikprogramm mit täglich drei Bands im atmosphärischen Beduinenzelt. Zum Finale am 7. August werden unter anderem RAGAWERK, sowie das einzigartige Musikkollektiv EMBRYO erwartet.
Nach zwei Jahren unter teils erheblichen Corona-Einschränkungen findet die Sommerwerft 2022 zur alten Offenheit zurück. Nach wie vor ist der Umgang mit Covid-19 jedoch ein zentrales Thema. Auch wenn die offiziellen Regelungen nicht mehr dazu verpflichten, wurde ein auf Selbstverantwortung und Solidarität basierendes Covidkonzept entwickelt.Besucher*innen werden vor dem Besuch des Festivals gebeten sich zu testen und bei einschlägigen Symptomen von einem Besuch abzusehen. Das gleiche gilt für alle, die auf dem Festival arbeiten oder aushelfen. Auf dem Gelände wird ein CARE-Team präsent sein, dass jederzeit ansprechbar ist. An den Eingängen werden zum Selbstkostenpreis Schnelltests und FFP2-Masken angeboten. Die für den Festivalzeitraum gültigen offiziellen Regelungen können sich kurzfristig ändern.
Verantwortlich i.S.d.P.:
Brigitte Friebertshäuser
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