Ramadan in der Corona-Pandemie

Seit über einem Jahr schon begleitet uns Corona und verändert unseren Alltag und unser Zusammensein. Am 13. April hat der muslimische Fastenmonat Ramadan begonnen und auch diese für Musliminnen und Muslime besondere Zeit ist unter den aktuellen Corona-Bedingungen anders als gewohnt.

Ramadan – eine Zeit des Fastens und Beisammenseins

Der Fastenmonat Ramadan, eine der fünf Säulen des Islam, ist die wichtigste Zeit im Jahr für Musliminnen und Muslime. Gefastet wird einen Monat lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, das heißt weder Essen noch Trinken. Am Abend wird gemeinsam das Fasten gebrochen. Der Fastenmonat endet mit dem zweithöchsten islamischen Feiertag: dem Fest des Fastenbrechens. Besonders wichtig ist es, diese Zeit gemeinsam zu verbringen. Zum Fastenbrechen am Abend, zu Gebeten und besonders zum Fest des Fastenbrechens trifft man sich in der Moschee, mit der Familie oder mit Bekannten.

Normalerweise sind die Räumlichkeiten der Türkischen Kulturgemeinde Fechenheim e.V. zu dieser Zeit voll ausgelastet, erzählt Cem Kutay, Vorstandsmitglied des gemeinnützig tätigen Vereins. Dann kommen abends zwischen 200 und 300 Menschen in die Moschee, um gemeinsam das Abendgebet zu verrichten, das im Ramadan eine besondere Bedeutung hat. 30 Tage lang wird außerdem jeden Abend in der Moschee gekocht und gemeinsam zum Fastenbrechen gegessen. Die letzten Jahre gab es in der Türkischen Kulturgemeinde zu dieser Zeit immer auch offizielle Veranstaltungen, zu denen alle eingeladen waren.

Ramadan unter Corona-Bedingungen

Wie schon im letzten Jahr sieht das dieses Jahr anders aus. Maximal 50 Personen können unter strengen Corona-Auflagen zum Gebet in die Moschee kommen. Es ist wichtig, dass die religiösen Zeremonien stattfinden können, aber verantwortungsvoll, sagt Cem Kutay. Schließlich sei diese gemeinsame Zeit nicht nur religiös, sondern auch traditionell sehr verankert unter Musliminnen und Muslimen. Daher nutzt die Türkische Kulturgemeinde auch alle Möglichkeiten, um diese Treffen sicher zu gestalten: Schnelltests vom Gesundheitsamt vor den Veranstaltungen, Maskenpflicht, gesetzlicher Mindestabstand, eigener Gebetsteppich, Kontaktverfolgung. Gemeinsames Essen ist so nicht mehr möglich. Viele kommen gar nicht mehr – zum Schutz und weil sie um die begrenzten Kapazitäten wissen.

Letztes Jahr hat die Gemeinde für das Fest zum Fastenbrechen den Sportplatz des FSV Frankfurt angemietet, um Open Air und mit ausreichend Abständen das große Gebet durchführen zu können. Fast 800 Leute haben daran teilgenommen, erzählt Cem Kutay. Dieses Jahr wird das Fest in den eigenen Räumlichkeiten in der Mittelseestraße unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen mit maximal 50 Personen stattfinden.

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