Frankfurt-Bergen Enkheim. Die Ortsbeiratssitzung am Montag, dem 05. Juli 2021 hatte eine umfangreiche Liste an Tagesordnungspunkten. Passend zur Fußball-EM hatte man bereits im Vorfeld eine Verlängerung um eine Stunde angesetzt. Nach der Eröffnung stellte das Grünflächenamt die aktuellen Planungen für den Waldspielplatz Heinrich-Kraft-Park und den Spielplatz in der Konstanzer Straße vor. Die Vorstellung und anschließende Diskussion zum Waldspielplatz Heinrich-Kraft-Park verschlang bereits die angesetzte Verlängerung.
Verlängerung wurde mit dem Heinrich-Kraft-Park verspielt
Trotz einer geplanten Investition von 1,8 Millionen Euro drückten die Mitglieder des Ortsbeirats ihren Unmut aus. Der größte Teil des Geldes wird für die dringend benötigte Befestigung der Wege aufgewendet. Das übrige Geld wird für die Sanierung der vorhandenen Spielgeräte eingesetzt. Mitglieder verschiedener Parteien des Ortsbeirats bemängeln, dass bereits vor fünf Jahren Vorschläge für die Modernisierung des Spielplatzes erarbeitet wurden. Das Argument, dass diese Ideen aufgrund des begrenzten Budgets nicht umgesetzt werden können, stößt beim Ortsbeirat auf wenig Verständnis. Schließlich wäre der Waldspielplatz 20 Jahre lang durch die Stadt Frankfurt vernachlässigt worden.
Die größte Veränderung für den Heinrich-Kraft-Park ist der geplante Abriss des Kiosks. Das Grünflächenamt hält es für ausgeschlossen, dass für diesen ein neuer Pächter gefunden werden könnte. Statt des Kiosks soll am Eingang des Parks eine Fläche für die mobile Gastronomie eingerichtet werden. Das heißt, man hofft für den Park einen Eiswagen, ein Coffee-Bike oder Food-Trucks gewinnen zu können.
Sanitäre Anlagen werden an die Kanalisation angeschlossen
Zusammen mit dem Kiosk wird auch das Toilettenhäuschen abgerissen. Diese sind bisher nicht an die Kanalisation angeschlossen. Aus diesem Grund werden die neuen sanitären Anlagen an den Eingang des Heinrich-Kraft-Parks verlagert.
Spielplatz Konstanzer Straße wird komplett erneuert
In dem Maß, wie die Planungen des Grünflächenamtes für den Waldspielplatz vom Ortsbeirat kritisiert wurden, war dieser von den Planungen des Spielplatzes an der Konstanzer Straße regelrecht begeistert. Es wurde hervorgehoben, dass der Spielplatz modern gestaltet werde und die Bevölkerung bei der Planung mit eingebunden wurde.
Zwei Klassen der Grundschulkinder der Freiligrathschule konnten im Rahmen eines Workshops Ideen zum Spielplatz entwickeln. Hier entstand auch die Idee eines Kletterkäses. Entsprechend soll der Spielplatz ein Klettergerüst in Form und Farbe eines Käses bekommen. Auch die übrigen Fechenheimer hatten die Möglichkeit über Fragebögen ihre Gedanken einzubringen. Das Grünflächenamt freute sich über mehr als 180 Rückmeldungen.
Spielplatz bekommt einen Kletterkäse
Nachdem die Vorplanungen abgeschlossen waren, hatten die Fechenheimer Bürger wiederum bis Ende April Zeit Rückmeldungen abzugeben. Auf diese Vorplanungen bekam das Grünflächenamt nur wenig Feedback. Es interpretierte dies als Zeichen, dass die Fechenheimer mit der Planung einverstanden waren.
Die geringe Zahl der Rückmeldung in der zweiten Runde kann jedoch darauf zurückgeführt werden, dass es hierfür keinen strukturierten Fragebogen gab. Das hat die Hürde für ein Feedback stark erhöht. Im Hinblick darauf war auch der Zeitraum von 14 Tagen für die Rückmeldung relativ kurz.
Ortsbeirat: Heinrich-Kraft-Park Pfui – Konstanzer Straße Hui
Bei der Betrachtung der Substanz der beiden Spielplätze verwirrte die sehr unterschiedliche Bewertung der Planung durch den Ortsbeirat. Die Spielgeräte des Waldspielplatzes bleiben erhalten. Sie müssen lediglich instandgesetzt werden. Der Spielplatz an der Konstanzer Straße muss dagegen von Grund auf erneuert werden. Der Spielplatz wurde von der Stadt offensichtlich so stark vernachlässigt, dass eine Sanierung hier gar nicht möglich ist. Dieser starke Nachholbedarf wurde vom Ortsbeirat anscheinend nicht erkannt. Dementsprechend dürfte die Mitarbeiterin, die die Planung dieses Spielplatzes vortragen durfte, sicherlich aufgeatmet haben, als die Kritik hier komplett ausblieb.
Die Kosten für den Spielplatz an der Konstanzer Straße betragen 1,1 Millionen Euro. Diese Mittel muss jedoch die Stadt Frankfurt nicht selbst aufwenden. Die Mittel stammen laut dem Grünflächenamt aus dem Förderprogramm “Lebendige Zentren” des Landes Hessen.
Verantwortlich i.S.d.P.:
Brigitte Friebertshäuser
Am Fischwehr 3
60386 Frankfurt
kontakt@mainkurier.info