Neue Straßenbahnen für die Linie 11

fm. Die Frankfurter Straßenbahn bekommt ein neues Aussehen. Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) hat am Freitag, 9. Dezember, die erste von 58 neuen Straßenbahnen der Baureihe T offiziell vorgestellt. Zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 11. Dezember, ist das Fahrzeug in den Fahrgastbetrieb gegangen, zunächst auf die Strecke der Linie 11.

 Das auffällige neue Design, zu dem auch ein sogenannter Einzug unter der Fensterleiste gehört, der dem Fahrzeug einen leicht rautenförmigen Querschnitt gibt und es elegant wirken lässt, wurde vom französischen Hersteller Alstom, der den Auftrag für den T-Wagen erhielt, speziell für Frankfurt entwickelt.

„Wir bringen jetzt nacheinander neue Straßenbahnen in den Fahrgastbetrieb und können damit ältere Wagen der Typen Pt und R ersetzen. Da wir letztlich mehr Fahrzeuge in Betrieb nehmen als wir ausmustern, kommen wir so der aus der steigenden Einwohnerzahl resultierenden zusätzlichen Nachfrage bis weit ins nächste Jahrzehnt nach“, umriss Stefan Majer, Mobilitätsdezernent der Stadt Frankfurt. kurz- und langfristige Aspekte der Beschaffung.

Kurz- und Langversion

Vor fünf Jahren hatte die VGF die Beschaffung von zunächst 38 Niederflurwagen ausgeschrieben, das Unternehmen hatte den Auftrag im Lauf der Jahre aber schrittweise erweitert, um möglichen künftigen Anforderungen – Angebotserweiterungen in Form neuer Linien oder engerer Taktfolgen – gerecht zu werden. Alstom wird jetzt bis 2025 insgesamt 58 T-Wagen liefern, 24 davon in einer 31,5 Meter langen Standardvariante mit 191 Steh- und Sitzplätzen, 34 als 40 Meter lange Züge mit 248 Steh- und Sitzplätzen.

Neues und Bekanntes für Fahrgäste

Die neuen Fahrzeuge erfüllen die neusten Standards und bieten darüber hinaus im Frankfurter Straßenbahn-Betrieb neue Elemente. Während Video-Ausrüstung und Klimatisierung im Innenraum schon seit Jahren Standard sind, präsentieren sich die neuen Fahrzeuge zu hundert Prozent niederflurig, was durch eine Spezialkonstruktion der Achsen möglich wird. Damit sind sowohl Zu- und Ausstieg als auch der Innenraum barrierefrei.

Obwohl das Fahrzeug mit 2,40 Meter eine für die Frankfurter Straßenbahn normale Breite hat, macht der Innenraum einen geräumigen und übersichtlichen Eindruck. Das bewirken die Faltenbalge zwischen den Fahrzeugteilen, die eine große lichte Weite haben und dadurch einen breiten Durchgang ermöglichen. Große Panoramafenster bieten Fahrgästen nicht nur eine gute Aussicht, sondern sorgen gemeinsam mit einer LED-Beleuchtung im Fahrzeuginnern für angenehme Lichtverhältnisse. Der Lichtton im Fahrgastinnenraum wird abhängig von der Außentemperatur geregelt, was zum Wohlbefinden der Fahrgäste beitragen soll.

Großzügige Mehrzweckflächen gewähren Rollstuhlfahrern, Kinderwagen und Fahrrädern ausreichend Raum. Eine vierte Tür pro Seite – im längeren T40-Model sind es fünf – dient dem schnelleren Fahrgastwechsel. An drei Türen pro Seite sind sowohl bei der kurzen als auch der langen Version manuell ausklappbare Rampen angerbracht.

Die Straßenbahnen verfügen zudem über ein neues Fahrgastinformationssystem mit zweiteiligen Monitoren. Außerdem sind 16 USB-Ladestationen im Inneren angebracht, beim T 40 sind es 18. Die Bahnen bieten darüber hinaus standardmäßig eine Reihe von Optionen: Sie sind sowohl für die Einrichtung von WLAN vorbereitet, als auch für batterieelektrischen Betrieb nachrüstbar, sollten beim weiteren Ausbau des Frankfurter Straßenbahnnetzes auch fahrdrahtlose Abschnitte zu befahren sein.

Anpassung der Infrastruktur

Die verlängerten Wagen wird die VGF von Ende nächsten Jahres an zunächst auf der stark frequentierten Straßenbahnlinie 11 einsetzen. Die Haltestellen-Bahnsteige in Frankfurt sind auf eine Standard-Fahrzeuglänge von rund 30 Meter ausgelegt, an einigen Haltestellen sind deshalb Verlängerungen von Bahnsteigen oder kleinere Umbauten angrenzender Verkehrsinseln nötig. Die Bauarbeiten beginnen Anfang 2023, denn Ende kommenden Jahres soll der erste 40-Meter-Wagen in den Fahrgastbetrieb kommen. An den meisten Haltestellen können diese 40-Meter-Einheiten problemlos halten. Grund ist die Anordnung der Fahrzeugtüren, die rund fünf Meter von den Wagenenden entfernt sind. Bei künftigen Bauvorhaben, sei es Modernisierung oder Neubau, plant die VGF soweit möglich mit einem neuen Standardmaß von 40 Metern Länge.

Bildrechte: © Stadt Frankfurt am Main

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