Nachgedacht

Zu kompliziert, zu unübersichtlich, zu viele Bäume, die für die Wahlzettel sterben mussten: Ich gestehe, ich gehöre, was Kumulieren und Panaschieren betrifft, nicht zu den Fans der ersten Stunde.

Dieses Jahr hat es im Zusammenspiel mit der Briefwahl zum ersten Mal Spaß gemacht. Der Esszimmertisch wurde zur Strategiezentrale umfunktioniert, der Laptop fand gerade noch Platz neben dem Stimmzettel und los ging die Recherche. Ich gebe zu, unter sehr beengten Wohnverhältnissen ist das sicher weniger erquicklich.

Wohnraum, guter Punkt. Welche Partei hat umsetzbare Pläne für mehr sozialen Wohnungsbau? Wer war nochmal XY? Hat die sich nicht für die vom Lockdown betroffenen Künstler eingesetzt? Nein, DEN Politiker würde ich bei aller Sympathie für die Partei dann doch lieber nicht mehr sehen wollen. Verdienen diese jungen Politiker ein paar Förderpunkte?

Wählen kann Spaß machen, wenn Informationen zur Verfügung stehen und die Chance besteht, die Kandidaten zumindest online besser kennenzulernen.

Noch mehr als für die Stadt gilt das für den Stadtteil. Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen gibt es sehr wenige Informationen im Netz über politische Aktivitäten in Fechenheim. Die wichtigen „Player“ kennen sich untereinander und sind bestenfalls den Fechenheimer Ureinwohnern noch persönlich bekannt.

Für Informationen des Ortsbeirats 11 gibt es PARLIS, das Parlamentarische Informationssystem der Stadt Frankfurt. Aber wirklich einladend ist es nicht, sich durch Tagesordnungen, Beschlussausfertigungen und Niederschriften zu wühlen, um für den Stadtteil relevante Themen zu entdecken.

Es wäre schön, wenn wir mit dem mainkur:ier erreichen könnten, die politischen Aktivitäten in Fechenheim sichtbarer zu machen – und wir würden uns dafür auch gerne mit dem Ortsbeirat austauschen.

Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, den Stadtteil besser zu vernetzen. Die Zeitung kann als Plattform dienen, um parteiübergreifend die politische Arbeit des Ortsbeirats und anderer Gruppen sichtbarer zu machen und so hoffentlich auch zu einer deutlich höheren Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl in 5 Jahren beizutragen. Auch das wäre dann ein Zeichen dafür, dass sich mehr Menschen dem Stadtteil zugehörig fühlen.

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