Viele haben’s gewusst: Diese stabile Tür gehört zum Hochbunker in der Gründenseestraße 6. Gebaut wurde der Schutzraum 1941 bis 1942 nach einem Entwurf des Architekten Adam Heinrich Aßmann. Charakteristisch sind der Turm, das Seitenschiff und die Fassadendekoration, denn das Gebäude sollte für Angreifer aus der Luft glauben lassen, es handele sich um eine Kirche ähneln. Seit Beginn der 90er Jahre wurden etliche ehemalige Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verkauft. Die neuen Besitzer reißen sie ab oder bauen sie für anderweitige Zwecke um. Auch der Bunker an der Gründenseestraße hat eine neue Bestimmung: Der Investor, der das Bauwerk 2015 erworben hat, machte daraus ein Wohnhaus. Das Ganze allerdings in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt. 2019 wurde das Objekt zum „Denkmal des Jahres“ gekürt. Es gibt verschiedene Gelegenheiten, zu denen man den Hochbunker besichtigen kann, zum Beispiel am Tag des Denkmals. Bei einer dieser Gelegenheiten durfte ich an einer Führung teilnehmen. Im Inneren sind noch viele Details enthalten, die an die ursprüngliche Funktion des Gebäudes erinnern. Die Vorstellung, dass dort Menschen Schutz vor fallenden Bomben gesucht haben, ist beklemmend. Befindet man sich wiederum in einer der top-modernen Wohnungen, erinnert nichts mehr an einen Schutzraum. Einerseits ein verwirrendes Gefühl, aber auch sehr spannend. Ein Spaziergang zum Bunker lohnt sich auch, wenn man ihn nicht von Innen anschauen kann, denn in der verglasten Galerie an der Seite gibt es wechselnde Ausstellungen von verschiedenen Künstlern zu bewundern.
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