Unser Quiz-Motiv ziert die Wand des Brauereigasthofs „Bier-Hannes zur Mainkur“ an der Hanauer Landstraße. Ja, in Fechenheim wird nämlich nicht nur Chemie gebraut, sondern auch feines, unfiltriertes Bier. Die private Kleinbrauerei „Bier-Hannes“ wurde 1989 von Peter Kaminsky und Johnney Zimmermann gegründet. Geht man am Gasthaus vorbei, kann man im angrenzenden Gebäude einen Blick in das Sudhaus werfen. Da die Mainkur bereits im 19. Jahrhundert ein wichtiger Kreuzungspunkt der Handelsstraßen Frankfurt-Hanau und Bergen-Offenbach war, hatten sich dort einige Gasthäuser angesiedelt. 1807 passierte Napoleon die Mainkur, 1813 – auf seinem Rückzug nach der Völkerschlacht bei Leipzig – soll er wieder die Mainkur passiert haben und im Gebäude, das zuletzt den Namen „Napoleons Alte Mainkur“ trug, gerastet haben. Ungefähr dort, wo sich auf der Verkehrsinsel an der Mainkur das „Alte Zollhaus“ befindet, hat es tatsächlich einmal eine Zollstation gegeben. Fechenheim war besonders von den hohen Zöllen auf eingeführte Waren betroffen. 1830 stürmten aufgebrachte Menschen das Zollamt, verbrannten Akten und Mobiliar. Zwei Jahre später gab es bei einem erneuten Sturm auf das Zollhaus sogar Tote und Verletzte. Dieser „Sturm auf die Mainkur“ – und da schließt sich der Kreis – wurde viele Jahre jeden Fastnachtssamstag beim „Bier-Hannes“ spielerisch nachgestellt: Der Karnevalverein „Die Schwarze Elf“ um den Sitzungspräsidenten und ehemaligen Fastnachtsprinzen Johnney „Hannes“ Zimmermann verschanzte sich hinterm Tor des Brauereigasthofs, während Delegationen anderer Frankfurter Fastnachtsvereine lautstark mit Böllern, Konfettikanonen und kräftigem Rütteln am Tor Einlass begehrten. Statt eines Scharmützels gab es nach dem erfolgreichen Einnehmen des Gasthofs eine gemeinsame Feier – und auch das eine oder andere Bierchen aus der Fechenheimer Kleinbrauerei floss dabei so manche heiser gesungene Kehle hinab.