Die Laterne ziert ein Wegstück vom Ende der Konstanzer Straße bis zur Ferdinand-Porsche-Straße. Wie auf Verkehrsschildern zu lesen ist, handelt es sich dabei um einen Privatweg. Dieser wird stark frequentiert, denn er bringt die Menschen aus Fechenheim-Süd auf direktem Weg ins Gewerbegebiet. Da sich dort auch ein Aldi befindet, der ganz häufig das Ziel der Fußgänger und Radfahrer ist, die diese Verbindung nutzen, hat sich der Name „Aldi-Weg“ eingebürgert. Umgeben ist der Pfad von Brachflächen, inzwischen hat die FES einen Bereich davon für die eigene Nutzung eingezäunt.
Bis 2016 war am Anfang des Wegs der Kinderhort Lollipop in Containern untergebracht, dann zog die Einrichtung in ein neu errichtetes Gebäude an der Pfortenstraße. Große Erleichterung für die Kita. Nicht, dass es – gerade für abenteuerlustige Kinder – in den Brachen nicht genug zu entdecken gegeben hätte, aber Container sind in der Regel unangenehme Unterkünfte für Menschen – vor allem, wenn aus einem Provisorium ein Dauerzustand wird.
„Provisorisch“ passt auch gut zum „Aldi-Weg“ selbst. Unebenheiten, die bei Regen mit Wasser vollliefen, machten die Nutzung bei schlechtem Wetter nahezu unmöglich. Viele nahmen die Unannehmlichkeiten trotzdem in Kauf, denn der Umweg hätte mehrere zusätzliche Kilometer bedeutet. Und dann gibt es ja auch noch den Rückweg, bei dem man womöglich mit schweren Tüten bepackt ist. Seit Jahren hat der Ortsbeirat 11 immer wieder Anträge gestellt, den „Aldi-Weg“ doch endlich benutzerfreundlich aufzuwerten. Doch bei der Stadt berief man sich auf den Bebauungsplan B 873, der an dieser Stelle einen Grünzug vorsieht. Dann sei dort auch eine öffentliche Wegeverbindung vorgesehen. Allerdings: Der Baubeginn sei noch nicht absehbar, der Magistrat wolle aber prüfen, ob der Weg vor Baubeginn hergestellt werden kann.
Als aufmerksame Leser haben Sie sicher festgestellt, dass ich über die Beschaffenheit des Wegs in der Vergangenheitsform geschrieben habe. Denn tatsächlich hat sich dort etwas getan: Da hat jemand am Belag gearbeitet! Die Unebenheiten scheinen beseitigt und es gibt mehr Platz für die Radfahrer und Fußgänger. Das ist doch mal was! Wenn jetzt noch die Leute aufhören würden, ihren Abfall in der bunten und üppigen Vegetation zu entsorgen, könnte man sich direkt auf einen Spaziergang auf dem „Aldi-Weg“ freuen und auch mal einen Blick rechts und links des Pfads ins Gesträuch werfen. Wenn man dann nämlich statt leerer Getränkedosen und Plastikverpackungen Eidechsen und Schmetterlinge entdeckt, wäre das ne Wucht. Aber ein Anfang ist immerhin gemacht.
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