Junge Kunst auf dem Friedhof

Wie wird aus einer Idee ein finales Bild? Welches will ich überhaupt zeigen und wie präsentiere ich mich als Kunstschaffende vor Publikum? Der Verein PolymerFM e.V. ermutigt junge kreative Menschen im Frankfurter Osten, ihre künstlerischen Arbeiten erstmals in einer kuratierten Schau öffentlich vorzustellen. Wie das geht, zeigt jetzt eine Debütausstellung – ausgerechnet auf dem Friedhof in Frankfurt-Fechenheim.

In Kooperation mit DAS KUNSTBÜRO fördert der Verein PolymerFM e.V. seit zwölf Jahren Jugendliche zu kultureller Teilhabe. Ziel ist, die eigene Kreativität zu kultivieren und diese, wenn möglich, in den Beruf zu integrieren. Der 2021 instand gesetzte, als Treffpunkt für Kunstinteressierte neu eröffnete Kulturpavillon Friedhof Fechenheim bietet laut Sabine Lauer, Vorsitzende von PolymerFM, „einen passenden geschützten Rahmen für Debütausstellungen“. Die jungen Kreativen könnten an diesem Ort in überschaubarer, aber zugleich öffentlich zugänglicher, sichtbarer Atmosphäre ihr Debüt geben und mit Dritten über ihre eigenen Werke reflektieren. Gemeinsam mit Kuratorin Sabine Lauer gestalten sie die Ausstellungen selbst mit und realisieren sie. Sie lernen so alle Arbeitsabläufe für eine Präsentation kennen.

Die erste Debütausstellung Eli Schwarze & Mara Haußler zeigt Arbeiten der genannten Künstler von Samstag, 11. Juni, bis Sonntag, 3. Juli 2022, im Kulturpavillon Friedhof Fechenheim. Beide malen, zeichnen und modellieren seit ihrer Kindheit.

Eli Schwarze hat sich, inspiriert durch Graphic Novels und Comics, von Anfang an dem Zeichnen verschrieben. Seine ausdrucksstarken Porträts beschäftigen sich mit dem Prozess des Alterns. Eli Schwarze gewährt zudem Einblicke in den Ablauf von der ersten Skizze zum finalen Bild und möchte zeigen, „dass Kunst mehr als das Endprodukt ist“.

Mara Haußler hat eine besondere Form des Aquarellierens entwickelt. Viele Motive findet sie im Alltag. In ihrer Bildsprache mischt sie Realität mit Fiktion. Charakteristisch für Mara Haußlers  Arbeiten sind Wiederholungen, seien es fließende Linien, Augen, Häuser, Köpfe oder alltägliche Gegenstände wie etwa Verpackungen im Supermarktregal. Mit Geduld und Hingabe coloriert sie teils detailgetreue, teils abstrahierte Sequenzen zu facettenreichen Bildern.

Der Kulturpavillon Friedhof Fechenheim ist als Treffpunkt für Kunstinteressierte von April bis Oktober geöffnet. Das markante Gebäude aus dem Spätbiedermeier diente früher als Totenhalle und wurde von PolymerFM e.V. gemeinsam mit dem Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main als Pilotprojekt bis Herbst 2021 instandgesetzt und seither für kulturelle Veranstaltungen „wachgeküsst“. Die beiden Freiflächen vor dem Gebäude dienen als erweiterte Bereiche für literarische und musikalische Veranstaltungen.

Vernissage: Sonntag, 12. Juni, 15.30 Uhr

Matinee: Sonntag, 19. Juni, 15.30 Uhr, Jazzimprovisation & Worldmusic

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