Flatternde Farbtupfer –
Zu Besuch im neuen Schmetterlingshaus im Palmengarten

Der Palmengarten im Frankfurter Westend ist ein lohnendes Ausflugsziel. Pünktlich zum Jubiläum – der Palmengarten feiert sein 150-jähriges Bestehen – ist das Pflanzenparadies um eine neue Attraktion reicher: Das Schmetterlingshaus. Das hat am 6. August seine Pforten geöffnet und erfreut sich riesiger Beliebtheit. Der Andrang ist groß, aber meine Neugier auf die tropischen Falter noch größer. Also, rein in die Straßenbahn und U-Bahn und los geht’s.

Zeit nehmen für die Ausstellung „Abgestaubt – von Blüten und ihren Besuchern“

Ich habe für meinen Ausflug einen grauen Vormittag unter der Woche gewählt und gehofft, dem großen Ansturm auf diese Weise zu entgehen. Der Palmengarten hatte über Wartezeiten vorm Schmetterlingshaus von bis zu einer Stunde informiert. Meine Rechnung geht auf: Nach nur zehn Minuten anstehen darf ich ins Blüten- und Schmetterlingshaus. Im Vorraum ist die Ausstellung „Abgestaubt – von Blüten und ihren Besuchern“ zu sehen. Da wird anschaulich und kindgerecht erklärt, welche Insekten Blumen besuchen und was dann eigentlich so passiert, wenn das Bienchen auf das Blümchen trifft. Aber auch Strategien der Blüten werden unter die Lupe genommen: Womit locken sie ihre Bestäuber an?

Eintauchen in die Schmetterlingswelt

Nach dem informativen Rundgang stehe ich vor der Schleuse zum Schmetterlingshaus. Hinter den Scheiben sind schon große, lebhafte Falter zu sehen, die zwischen den Pflanzenarrangements und den Besuchern herumflattern. Eine Mitarbeiterin an der Tür behält die Ampel im Auge: grünes Licht – jetzt geht es aber rein! Die Tür hinter mir wird zugemacht, jetzt noch schnell durch den Kettenvorhang huschen und genießen. Wie die restlichen Besucher im Schmetterlingshaus stehe ich mit großen Augen da und weiß gar nicht, wo ich zuerst hingucken soll. Die tollsten Blickfänge sind die blauen Morphofalter mit ihren metallisch schillernden Flügeln. Sie sind schwer zu fotografieren, denn sobald sie sich irgendwo niederlassen, klappen sie die Flügel zu und präsentieren die zwar hübsch mit Augen gemusterte Außenseite, die aber in beige-braun-grau nicht so spektakulär ist.

 

Auch die anderen Edelfalter, die hauptsächlich aus Costa Rica stammen, begeistern: Manche sind gestreift, andere mosaikartig gestromt. Viele verfügen über leuchtend bunte Farbfelder auf dunklem Grund. Sie suchen die Blüten oder Futterstellen auf und lassen sich aus nächster Nähe betrachten und fotografieren. Scheu sind die hübschen Insekten nicht. Prompt nimmt auch ein blauer Falter auf meiner Schulter Platz, merkt aber schnell, dass ich nicht recht zur Blume tauge und erhebt sich wieder in die Luft.

…und dann zur Puppenstube!

In einem Schaukasten hängen die Puppen künftiger Schmetterlingshausbewohner. Als Puppen erreichen die Falter nämlich auch den Palmengarten. Sie stammen von Zuchtfarmen und werden nicht der Natur entnommen. Mit etwas Glück kann man am Schaukasten beobachten, wie ein fertig entwickelter Falter aus der Puppe schlüpft und seine Schwingen aufpumpt.

Mittels Einbahnstraßenregelung geht es coronaverträglich durch das Haus. Das Palmengarten-Team bittet darum, sich höchstens 15 Minuten im Schmetterlingshaus aufzuhalten, damit jeder Besucher  einmal reinkommt. Das ist verständlich. Wer sich gerne länger dort aufhalten möchte, sollte vielleicht noch abwarten, bis sich der erste Andrang etwas gelegt hat.

Weil ich schon mal da bin, statte ich natürlich auch dem Tropicarium einen Besuch ab und tauche ein in die Pflanzenwelt der Mangrove, des Monsun- und Regenwalds sowie der Savanne, des Dornwalds und der Wüsten. Der Besuch des Palmengartens lohnt sich nämlich auch bei schmuddeligem Herbstwetter, sofern man nicht viel Wert auf Außenaktivitäten legt. In den Tropenhäusern und dem Schmetterlingshaus ist es immer schön warm.

Weitere Infos zum Palmengarten unter palmengarten.de und zum Schmetterlingshaus unter bsh.palmengarten.de

Fotos: Sabine Hagemann

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