ffm. Die Routen entlang des Mains sind festgelegt, das Sicherheitstraining ist absolviert, die ersten Pilotinnen und Piloten stehen parat. Seit dem Wochenende des 9. und 10. April können sich Fechenheimer Seniorinnen und Senioren in einer Rikscha am Ufer des Mains entlang kutschieren lassen. Gemeinsam mit dem Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe stellte Elke Voitl, Sozialdezernentin und Aufsichtsratsvorsitzende des Verbands, der Öffentlichkeit am Freitag ein neues Freizeitangebot vor.
Drei bis viermal pro Woche wird die – vorerst noch einzige – Zweitsitzer-Rikscha, die von einem Piloten oder einer Pilotin gesteuert wird, von nun an durch Fechenheim fahren. Für viele Mitfahrerinnen und Mitfahrer wird es die erste Gelegenheit sein, sich das neu gestaltete Mainufer auf Fechenheims Seite anzuschauen.
Zwischen 30 Minuten und zwei Stunden kann solch eine Rikscha-Tour durch Fechenheim dauern. Die Routen sind nicht festgelegt, aber bestimmte Fahrstrecken gibt es schon. Zwischenstopps sind möglich – ob in einem Café im alten Dorfkern, für einen Plausch auf der Bank am Main oder einen Besuch auf dem Friedhof. Das Angebot ist kostenlos, Anmeldungen nimmt das Begegnungs- und Servicezentrum des Frankfurter Verbandes unter 069/299807-2216 entgegen.
An den Start gehen vorerst vier ehrenamtliche Pilotinnen und Piloten, die ihre Rikscha-Gäste auf sicheren und barrierefreien Touren durch ihren Stadtteil radeln werden. Ausgebildet wurden sie von der TSG Fechenheim, dem Kooperationspartner, der auch die Fahrstrecken erkundet hat.
Das Rikscha-Projekt ist eine Weiterentwicklung der „PontiFeen“ des BGSZ. Deren Anliegen ist es seit 2017, Menschen, die abseits leben, wieder in die Mitte der Gemeinschaft hineinzuholen – durch persönliche Begleitung, Telefonanrufe oder andere Angebote. Dafür wurden die Fechenheimer Brückenbauer im Jahr 2020 mit dem Hessischen Elisabeth-Preis für Soziales ausgezeichnet.
Ein Jahr lang hat der Frankfurter Verband das Projekt vorbereitet, Mitstreiter und Sponsoren, Spender und freiwillige Piloten gesucht für den Kauf und den Betrieb einer Rikscha. Mit dem neuen Vorhaben machen die „PontiFeen“ ihrem Namen nun erneut alle Ehre, findet Sozialdezernentin Voitl. „Brücken bauen zu denen, die nicht mehr selbstverständlich am sozialen Leben teilnehmen können, weil sie in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, das gelingt mit dieser Rikscha-Idee besonders gut. Denn so nehmen die Senior:innen wieder am Leben um sie herum teil, und sie werden in ihrem Stadtteil auch wieder sichtbar.“
Weitere Unterstützende des Projekts sind die Elisabethen-Stiftung, die Stiftung der Deutschen Bahn, die Frankfurter Rundschau Alten- und Weihnachtshilfe sowie die Allessa Chemie Standort Fechenheim.
Bild: © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel
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