Der Kunst- und Kulturverein PolymerFM e.V. lädt zur Vernissage der beiden Ausstellungen „Appelle an die Sensibilität“ und „Begegnungen mit der Zeit“ am 09.06.2024 um 15:30 Uhr in den Kulturpavillon Friedhof Fechenheim ein.
Zwei sehr unterschiedliche Künstler treffen hier aufeinander und doch gibt es Gemeinsamkeiten, durch ihre Arbeit mit „alltäglichen“ Materialien und dem feinfühligen Umgang mit der Umwelt.
„Die Werke der beiden Künstler haben mich emotional berührt. Bei Georg Hoffmann war es vor allem die Formensprache, die mich ansprach und bei Ina Pause-Noack die offene abstrahierte Darstellung von gesellschaftsformenden aktuellen Themenbereichen“, erläutert Sabine Lauer, Kuratorin der beiden Ausstellungen.
Georg Hoffmann waren die bewusste detaillierte Wahrnehmung von naturgewachsenen Formen und Gesichtern sowie die Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen schon in den 90ziger Jahren wichtig. Er nutzte die täglich gelesene Offenbach Post und verarbeitete diese in einem aufwendigen Prozess zu seinem Gestaltungsmittel – Cellulose, zu erkennen an der grauen Grundfarbe der Rohplastiken. Seine Hingabe an die Cellulose beschrieb er so: „Erst ist es eine modellierbare Masse, die ich nach eigenen Wünschen formen kann. Die fertigen Plastiken jedoch haben mindestens die Festigkeit von Holz.“ Seine großen Vorbilder waren die Surrealisten, wie Max Ernst oder Salvador Dali. Georg Hoffmann wollte Träume und Fantasien in dreidimensionale Objekte umwandeln und sich dabei ganz dem Schaffensprozess hingeben. Er spielte mit Höhen und Tiefen, Licht und Schatten, mit Kanten und Rundformen. Durch seine sensible Farbgebung, oft „einfarbig bunt“, und dem augenblicklichen Lichteinfall werden die Formen in ihrer Wirkung nochmals verstärkt, verändern sich und ihre Wirkung, so entsteht ein Raum für Sensibilität, zum Nachspüren und Entdecken.
Ina Pause-Noack interessiert sich besonders für das systemische Zusammenwirken der unterschiedlichen Kräfte in unserer Gesellschaft. Es ist ihr ein Anliegen, diese Entwicklungsverläufe in Bildern festzuhalten und den Betrachter zu einem Auseinandersetzungsprozess anzuregen. Sie selbst sagt: “Jeder Mensch hat seine eigenen Erfahrungen, Emotionen und Gefühle. Ich möchte den Betrachter einladen, meine Bilder auf sich wirken zu lassen und sich für die eigene Gedankenwelt zu öffnen.“ Der experimentelle Umgang mit Textilien prägte wesentlich die ihr heute eigene Bildsprache, welche sich im Spannungsfeld von Konkretisierung, Naturalismus und Abstraktion bewegt. Ölfarbe, Wolle und Asche sind ihre Gestaltungsmittel. Dabei steht Asche als Symbol für den Tod, die Vergänglichkeit und für den Phönix, als Neubeginn. Wolle bietet Wärme und Schutz und dient ihr als Metapher für ein globales unsichtbares Netz von Wandlungen, Prozessen und Systemen. Die Farbe Weiß zeigt die Anwesenheit von Licht und symbolisiert das Seelisch-Geistige. Ihre Bildwerke bestehen aus Formen und Linien, die aufbrechen, zerfließen, einschließen, sich auflösen, sich verdichten. In der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Materialien und ihrer Intuition entstehen dabei globale Bildaussagen zu Themen unserer Zeit.
Die Ausstellungen können im Kulturpavillon Freidhof Fechenheim, Steinäcker Straße 13 vom 09.06.2024 bis zum 07.07.2024 donnerstags, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung 069 – 420 858 28 besichtigt werden.
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